Wissen allein nuetzt nichts – Seminare zur Umweltbildung erfolgreich gestalten

Erfahrungen aus der Verbraucherberatung haben gezeigt, dass das Wissen über umweltbelastende Faktoren nicht ausreicht, um umweltgefährdende Verhaltensweisen zu ändern. Unabhängig vom Grad des Wissens sind es vielmehr die persönlichen Werte und Einstellungen, die bei einem komplexen Thema wie dem Umweltschutz, die individuellen Entscheidungen dominieren.

Das heißt einerseits, solange das Thema Umweltschutz für den Einzelnen nicht emotional besetzt ist, keine persönliche Wertigkeit hat, werden Umweltbelastungen subjektiv als wenig relevant eingeordnet. Andererseits neigen wir in komplexen Entscheidungssitutionen dazu, Komplexität zu reduzieren, indem wir unsere persönlichen Werte und Einstellungen zur Problemlösung heranziehen. Das berühmte „Bauchgefühl“ ist eine wesentliche Entscheidungshilfe in schwierigen Situationen.

Bildungsangebote, die auf umweltbewußtes Verhalten zielen, sollten deshalb nicht auf reine Wissensvermittlung bauen. Wesentlich für den Erfolg in der Umweltbildung ist:

Handlungskompetenz unterstützen

Handlungskompetenz ist kein Modewort, sondern notwendig für umweltbewußtes Verhalten. Neben der Wissensvermittlung müssen Handlungs-, und Informationsmöglichkeiten sowie Wege zur Zielerreichung aufgezeigt werden.

Ein Modell, das im wesentlichen auf den Aufbau von Handlungskompetenz zielt, ist die sogenannte „Lernspinne“. Den Aufbau der „Lernspinne“, Hintergrund und Einsatzszenario habe ich in der Slideshow „Umweltschutz im Betrieb“ beschrieben.

Das Thema Umweltschutz emotionalisieren

Um einen persönlichen Zugang zum Umweltschutz herzustellen, sollte das Thema emotionalisiert werden. Eine gute Gelegenheit dazu ist die Seminareröffnung. Bieten Sie den Seminarteilnehmern die Möglichkeit, sich anhand eines ausgewählten umweltrelevanten Gegenstandes vorzustellen. Nach dem Muster: Mein Name, warum ich mir diesen Gegenstand ausgewählt habe, Fragen/Gedanken dazu.

Transfer unterstützen

Ein Seminar nach dem Modell „Lernspinne“ funktioniert nicht als Seminar „von der Stange“. Um den Transfer in das berufliche Handlungsfeld zu unterstützen, müssen die Inhalte konkret auf  die Probleme und Ziele der Teilnehmer abgestimmt sein. Zum Ende des Seminars sollte jeder Teilnehmer eine deutliche Vorstellung über seine Handlungsmöglichkeiten haben. Das schließt auch die kritische Bewertung des persönlichen Handlungsspielraums ein.

Authentisch sein

Alle Mühen bleiben vergeblich, wenn der Nachhaltigkeitsgedanke nicht in die Durchführung und Organisation umweltbezogener Seminare einfließt. Die Philosophie sollte auch im Veranstaltungsort, im gesamten Seminarablauf und in der Vor- und Nachbereitung wiederspiegeln.

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