So arbeite ich – so blogge ich

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Im Laufe der Woche hat mir Julia Russau ein Blogstöckchen zugeworfen.

Angezettelt wurde die Aktion von Isabella Donnerhall und weil sie wissen wollte, wie wir denn so bloggen, sitze ich jetzt hier und habe den Salat *ähm* das Stöckchen.

Das Thema: This is how I work. Erste Erkenntnis, bevor ich richtig losgelegt habe: Ich blogge, wie ich auch sonst arbeite. Andere sind da lässiger,strategischer, mitteilsamer oder einfach viel witziger.

 

Blogger-Typ:

Ich bin eine Gib-mir-einen-Grund-Bloggerin. Bloggen ist für mich Arbeit. Bloggen ist recherchieren, viel lesen, durchdenken, schreiben und verwerfen, formulieren und wieder über Bord schmeißen, mir Klarheit verschaffen über einen Sachverhalt, einen Standpunkt einnehmen. Das meine ich mit Arbeit und dazu brauche ich einen Grund. Manchmal ist es eine Diskussion, in die ich mich einklinken will, manchmal eine Frage aus dem Netzwerk und manchmal platzt mir einfach der Kragen.

Gerätschaften digital: Einen individuell zusammengebauten PC und ein Samsung Netbook.

Gerätschaften analog: Einen Collegeblock in DIN A5, weil der in jede Tasche passt. Außerdem Zettel und Haft-Notizen in allen Größen, Kugelschreiber, Filz- und Bleistifte.

Arbeitsweise: Am Anfang mache ich mir ein Bild. Das heißt, ich schreibe und zeichne alles auf, was mir spontan einfällt. Deshalb brauche ich auch Zettel in allen Größen. Der erste Entwurf sieht dann beispielsweise so aus:

oder er kommt als Mind-Map daher. In jedem Fall steht am Anfang immer sehr viel Handarbeit. Wirklich wichtige Dinge schreibe ich von Hand, ob das Geschriebene später so im Blog landet, ist eine andere Sache.

Welche Tools nutzt Du zum Bloggen, Recherchieren und Bookmark-Verwaltung?

Hier nutze ich die Software von Blogger.com, mein zweites Blog läuft mit WordPress. Letzteres gefällt mir von den Funktionalitäten und Plug-Ins wesentlich besser aber ich mag mich von diesem Blog nicht trennen.

Nachdem meine Uraltversion von Photoshop auf keinem Rechner mehr läuft, die neueren Versionen mir aber zu mächtig sind, versuche ich, mich mit Gimp für die Bildbearbeitung anzufreunden aber so richtig wird das nix. Das Gute daran: Ich habe gelernt, dass man auch eine Menge mit PowerPoint machen kann. Es ist nicht alles schlecht, an PowerPoint. 😉

Bei Recherchen nutze ich hauptsächlich Google, SlideShare und Scribd. Meine Lesezeichen speichere ich bei diigo.

Nicht mehr missen möchte ich die Dropbox. Ich schätze einfach die Möglichkeit, meine Unterlagen auch unterwegs zur Verfügung zu haben und sie bei Bedarf zu teilen. Ich kenne die Vorbehalte aber in dem Punkt bin ich bequem.

Eins meiner wichtigsten Tools kommt ganz zum Schluß: Twitter! Auf Twitter teile ich nicht nur meine aktuellen Posts. Es ist eher meine Grundverbindung zu meiner Community, mein wichtigstes Informations-Tool und fester Bestandteil meiner persönlichen Lernumgebung.

Wo sammelst du deine Blogideen?

Ich sammle zwar aber die meisten Ideen bleiben unverbloggt. Das liegt daran, dass ich das Blog eher zum Nachdenken, als zum Mitteilen nutze. Manchmal denke ich eine ganze Weile über etwas nach und beschließe dann: „Das muss die Welt nicht wissen.“

Was ist dein bester Zeitpar-Trick / Shortcut für’s Bloggen /im Internet?

Alles aus! Twitter aus, keine E-Mails abrufen, Familie auf einen anderen Tag vertrösten.

Benutzt du eine To-Do-List-App?

Nein. To-Do-Lists nutze ich nur, wenn es richtig unübersichtlich wird. Dann kommt aber auch keine App ins Spiel, sondern der gute alte Collegeblock.

Gibt es neben Telefon und Computer ein Gerät, ohne dass du nicht leben kannst?

Ich könnte auch gut ohne Telefon leben.

Gibt es etwas, das du besser kannst als andere?

Einfach mal die Klappe halten und zuhören. Ich bin wirklich eine leidenschaftliche Zuhörerin und Beobachterin. Ich liebe es, mir Zeit zu lassen und ein Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und zu durchdenken.

Erklären kann ich, glaube ich, auch gut. Besonders, wenn es darum geht, Expertenwissen „laientauglich“ zu machen. Orte ohne Navi finden und mich in Städten orientieren, von denen andere sagen: „Da verläuft man sich garantiert.“ Dickichte und Unübersichtliches sind so eine Art Spezialgebiet von mir. 🙂

Außerdem koche ich das beste Radicchio-Risotto diesseits der Alpen.

Vermutlich gibt es aber eine Menge Leute, die das alles genau so gut können. Außer Radicchio-Risotto.

Was begleitet dich musikalisch beim Bloggen?

Absolut nichts! Ich bezweifle sehr, dass es so etwas wie Multitasking-Fähigkeit überhaupt gibt. Für mich gilt aber auf jeden Fall: Ich bin immer ganz bei einer Sache. Wenn ich schreibe, schreibe ich. Wenn ich Musik höre, bin ich ganz bei der Musik. Sollte ich jemals aus einer Veranstaltung twittern, hab ich mich dort furchtbar gelangweilt.

Wie ist dein Schlafrhythmus – Eule oder Lärche?

Eindeutig Eule. Der Morgen gehört den Routinetätigkeiten, die man auch mit kaltem Hirn bewältigt.

Eher introvertiert oder extrovertiert?

Introvertiert, auch wenn es nicht sehr angesagt ist. Mich kümmert einfach der Applaus recht wenig, obwohl ich gerne berühmt wäre. Ich denke, Introversion wird einfach oft falsch interpretiert, als Schüchternheit oder Kontaktschwäche. Stimmt nicht! Wenn mir etwas wichtig ist, vergess ich alles Lampenfieber und stürme jede Bühne.

Wer sollte diese Fragen noch beantworten?

Ich wünsche mir, dass Heinz Wittenbrink , Sibylle Würz und Andrea Brücken das Blogstöckchen annehmen.

Der beste Rat, den du je bekommen hast?

Ich kann mich schwer entscheiden:

  • Schlaf noch mal drüber.
  • Hör auf, ein totes Pferd zu reiten.

Noch irgendwas wichtiges?

Mach die Menschen, die mit dir zusammenarbeiten, berühmt.

Stammt nicht von mir, sondern von Jean-Pol Martin aber ich denke, das ist es. Gib den Menschen, die mit dir arbeiten Raum, lass sie glänzen und mach, dass jede Zusammenarbeit ein kleines Fest wird.

Weitersagen:

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